Schwarzer Hautkrebs - Melanom

Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie schützt uns vor Verletzung, Austrocknung, Kälte, Hitze, Giftstoffen, UV-Strahlen und Keimen. Manchmal jedoch verändern sich die Zellen der Haut krankhaft. Aus einigen dieser Veränderungen kann Krebs entstehen. Wie man schwarzen Hautkrebs erkennen und behandeln kann, lesen Sie in dieser Information.

 

 

Hautkrebs - immer gefährlich?

Hautkrebs liegt an der Körperoberfläche und ist meist mit bloßem Auge sichtbar. Er kann also in der Regel nicht nur gut erkannt, sondern auch leicht untersucht und einfach behandelt werden. Man unterscheidet hellen und schwarzen Hautkrebs. Der helle Hautkrebs ist häufig, aber nur sehr selten bedrohlich. Der schwarze Hautkrebs dagegen ist seltener, aber gefährlicher. Er wird Melanom genannt und geht auf entartete Pigmentzellen zurück. Das sind Hautzellen, die dafür sorgen, dass die Haut sich dunkel verfärbt. Unbehandelt kann ein Melanom zum Tode führen. Frühzeitig behandelt, ist es aber meist heilbar.

Wie häufig sind Melanome?

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland bei etwa 19.000 Früherkennung eingeführt wurde. Es gibt Hinweise, dass sich Menschen in ihrer Freizeit zunehmend der Sonne ausgesetzt haben und dies zu mehr Melanomen geführt hat. Möglicherweise sind durch die Früherkennung aber auch mehr Melanome entdeckt worden, die sonst nicht aufgefallen wären. Es ist also unklar, wie viele Melanome nur gefunden wurden, weil man nach ihnen gesucht hat, und wie viele Melanome tatsächlich zusätzlich entstanden sind. Die meisten werden rechtzeitig entdeckt: Sechs von sieben Melanompatienten überleben den Krebs.

Ein Melanom feststellen

Sieht bei Ihnen eine Hautstelle verändert aus, begutachtet ein Hautarzt diese eingehend. Er kann dazu eine spezielle Lupe nutzen. Sofern sich der Verdacht erhärtet, wird der Fleck herausgeschnitten und im Labor unter dem Mikroskop beurteilt. Das geschieht unter örtlicher Betäubung und hinterlässt eine kleine Narbe. Handelt es sich um ein bösartiges Melanom, muss der Arzt abschätzen, wie gefährlich es möglicherweise ist. Dabei spielen folgende Fragen eine Rolle:

  • Wie dick oder tief ist das Melanom?
  • Blutet oder nässt es, oder bildet es Krusten?
  • Wie schnell teilen sich die Krebszellen?
  • Hat das Melanom bereits in die Lymphknoten oder andere Organe gestreut?

Ab einer Tumordicke von einem Millimeter soll der Arzt in der Regel auch den Lymphknoten entfernen, der dem Melanom am nächsten liegt. Bei etwa einem von zehn Operierten führt der Eingriff zu Komplikationen wie Entzündungen oder Ansammlungen von Gewebswasser. Finden sich in diesem Lymphknoten keine Krebszellen, ist die Chance größer, dass das Melanom nicht gestreut hat. Manchmal sind weitere Untersuchungen notwendig, zum Beispiel Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren.

Ein Melanom behandeln

Die meisten Melanome erkennt man frühzeitig, bevor sie gestreut haben. Dann können sie restlos herausoperiert werden, und die Betroffenen sind geheilt. Hat der Hautarzt die verdächtige Stelle zur Abklärung bereits entfernt, schneidet er bei gesicherter Diagnose die Ränder noch einmal nach. So sollen auch kleinste Ansammlungen von Krebszellen im Umfeld des Melanoms mit entfernt werden. In seltenen Fällen ist auch eine Bestrahlung hilfreich: etwa, wenn das Melanom ungünstig gelegen ist. Weitere Maßnahmen werden nicht empfohlen.

Fortgeschrittene Melanome

Nur wenn der Krebs gestreut hat, kommen zusätzliche Behandlungen in Betracht: Sind die nahen Lymphknoten befallen, soll der Arzt sie entfernen. Begleitend zur Operation kann dann auch das Medikament Interferonalpha eingesetzt werden. Es verursacht Nebenwirkungen, zum Beispiel Übelkeit, Anfälligkeit für Infektionen oder Depression. Einige sind behandelbar. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. In manchen Fällen kann auch eine Bestrahlung die Operation unterstützen.

Hat der Krebs bereits in andere Organe gestreut, ist eine Heilung nicht mehr wahrscheinlich. Dann soll die Behandlung Schmerzen lindern oder das Leben verlängern. Manchmal liegt bei Melanomzellen eine bestimmte Veränderung des Erbguts vor. In diesen Fällen kann ein gezielt darauf wirkendes Medikament zeitweilig das Krebswachstum aufhalten. Andere Mittel können zum Einsatz kommen, wenn der Krebs weiter fortschreitet. Neu entwickelte Immunwirkstoffe haben in Studien eine lebensverlängernde Wirkung gezeigt, es können jedoch gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Es ist nicht belegt, dass eine „klassische“ Chemotherapie das Leben verlängert. Manche fernen Metastasen lassen sich gezielt behandeln, durch Bestrahlung oder mit Medikamenten.

Für alle Maßnahmen bei stark fortgeschrittener Krankheit gilt: Sie sollen in erster Linie Beschwerden lindern und so wenig wie möglich belasten. Deshalb ist es wichtig, das Für und Wider gemeinsam mit dem Arzt ausführlich zu erörtern und nach den eigenen Bedürfnissen zu entscheiden.

Was Sie selbst tun können

Wer einmal Hautkrebs entwickelt, hat ein erhöhtes Risiko für weitere Melanome. Wurde bei Ihnen bereits ein Melanom entfernt, untersuchen Sie Ihre Haut danach regelmäßig und gründlich. Ihr Arzt soll Sie ausführlich dazu anleiten, damit Sie sich nicht durch unnötige Fehlalarme ängstigen, aber auch möglichst keinen Tumor übersehen.

  • Lassen Sie verdächtige Hautstellen zur Sicherheit von Ihrem Arzt abklären.
  • Halten Sie Nachsorgetermine immer ein.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Entscheidungen und fragen Sie nach, bis Sie alles verstanden haben. Schriftliche Informationen können das Arztgespräch unterstützen.
  • Manchmal hilft es, einen Angehörigen oder Freund mit zum Arztgespräch zu nehmen. Vier Ohren hören mehr als zwei.
  • Wenn Sie unsicher sind, können Sie bedenkenlos eine ärztliche Zweitmeinung einholen. Ihr behandelnder Arzt stellt Ihnen alle erforderlichen Unterlagen als Kopien zur Verfügung. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie die Kosten übernimmt.
  • Tauschen Sie sich mit anderen aus. Ansprechpartner finden Sie zum Beispiel in Selbsthilfegruppen.