Mandel- und Polypen-OP für viele Kinder in Bremen und Bremerhaven wieder ohne lange Wartezeit möglich


Kinder und Jugendliche mit Mandel- und Mittelohrerkrankungen müssen nicht mehr unverhältnismäßig lange auf eine ambulante Operation warten – sofern sie bei der AOK Bremen/Bremerhaven versichert sind. Die Krankenkasse hat sich bereit erklärt, diese Operationen finanziell zu fördern und eine entsprechende Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bremen abgeschlossen.

Bereits im vergangenen Jahr hatten deutschlandweit HNO-Ärzte den Missstand beklagt und auf langen Wartezeiten hingewiesen. Auch der Landesverband der HNO-Ärzte in Bremen hatte die Öffentlichkeit dementsprechend informiert. Im Rahmen der Honorarverhandlungen forderte die KV Bremen eine finanzielle Unterstützung für diese Operationen, was allerdings von den Krankenkassen abgelehnt wurde. Lediglich mit der AOK Bremen/Bremerhaven konnte nun eine Vereinbarung getroffen werden, die rückwirkend zum 1. April in Kraft tritt und zunächst für das laufende Jahr gilt.

Demnach stellt die AOK Bremen/Bremerhaven mehr finanzielle Mittel für die ambulante Polypenentfernung und die Einlage von Paukenröhren bei Kindern bereit, welche auch teure stationäre Eingriffe ersetzen, die aktuell ebenfalls mit langen Wartezeiten bei den Krankenhäusern verbunden sind. Dazu stellt Dr. Michael Terjung, Vorsitzender des Bremer Landesverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte, fest: „Mit Hilfe des neu ausgehandelten Vertrages können jetzt wieder Kinder mit Hör- und oder Atemproblemen zeitnah einen Operationstermin bekommen. Ein erster großer Schritt ist getan, die bisher langen Wartezeiten deutlich zu verkürzen, da wir nun mehr dieser Operationen durchführen können.“

Zur Bedeutung der Eingriffe insbesondere für die frühkindliche Entwicklung betont Terjung: „Das bedeutet für die Kinder schnellerer Spracherwerb durch verbesserte Hörfähigkeit und damit eine gesteigerte Teilhabe sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule. Die Ausfallzeiten im Kindergarten und in der Schule werden reduziert, was nicht nur den Kindern sondern auch den Eltern durch geringere Fehlzeiten bei der Arbeitsstelle deutlich hilft.“