Blutvergiftung - schnell und richtig reagieren

Eine Blutvergiftung (medizinisch: Sepsis) ist eine oft unterschätzte und unerkannte Gefahr. Der Körper wehrt sich gegen eine Infektion und schadet dabei den eigenen Organen und dem Gewebe. Eine Sepsis ist ein Notfall – schnelles Handeln ist überlebenswichtig. Daher sollten Sie mögliche Anzeichen kennen und einen Verdacht auf Sepsis sofort in einem Krankenhaus abklären lassen.

 

Ursachen

Jede Infektion im Körper kann eine Sepsis auslösen. Ursachen sind nicht nur äußere Verletzungen, sondern viel häufiger Infektionen, die im Inneren entstehen, wie etwa Lungenentzündungen, Harnwegsentzündungen oder Entzündungen des Bauchraums. Ein erhöhtes Risiko haben Kinder, ältere und immungeschwächte Menschen. Auch Personen ohne Milz zählen zur Risikogruppe, da dieses Organ normalerweise eine wichtige Funktion im Blutkreislauf und im körpereigenen Abwehrsystem übernimmt.

Anzeichen

Bei einer Sepsis fühlen Sie sich extrem krank. Mitunter wissen Sie nicht, dass Sie eine Infektion im Körper haben. Treten dazu noch mehrere der folgenden Anzeichen auf, könnte dies auf eine Sepsis hindeuten:

• Fieber oder Unterkühlung, Schüttelfrost

• plötzliche Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Unruhe

• schneller Herzschlag, erhöhter Puls

• niedriger Blutdruck

• schnelle, schwere Atmung, Luftnot

• (Muskel-)Schmerzen

• verfärbte oder fleckige Haut

• Austrocknen, kein Wasserlassen

• Durchfall, Übelkeit, Erbrechen

Behandlung

Ohne eine schnelle und richtige Behandlung verläuft eine Sepsis tödlich. Sprechen Sie Ihren Arzt direkt an, wenn Sie Anzeichen entdecken. Eine Sepsis sollte umgehend im Krankenhaus behandelt werden, da häufig eine intensivmedizinische Versorgung benötigt wird. Der Arzt untersucht Ihr Blut, um eine Sepsis abzuklären und die Ursache der Infektion zu finden. Er wird versuchen, den Infektionsherd mit Antibiotika zu behandeln oder mit einer Operation zu entfernen (z. B. bei einer entzündeten Gallenblase oder einem entzündeten Blinddarm). Je früher eine Sepsis entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Spätfolgen sind jedoch auch dann nicht auszuschließen – deren Ausmaß hängt wesentlich vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns ab.

Prävention

Eine Impfung gegen Sepsis selbst gibt es nicht, gegen einige Infektionen jedoch schon. Bei der Sepsis-Prävention spielen besonders die Pneumokokken- und die Grippeschutzimpfung eine wichtige Rolle. Pneumokokken sind Bakterien, die zum Beispiel eine Lungenentzündung verursachen können. Die Impfung wird für Kleinkinder und Personen ab 60 Jahren empfohlen. Auch Grippe ist eine Infektion, gegen die ein jährlich angepasster Impfstoff zur Verfügung steht. Darüber hinaus können Sie durch Hygienemaßnahmen wie häufiges und richtiges Händewaschen einer Infektion und somit einer Sepsis vorbeugen.